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Kategorie: Allgemein

Vom Nidda-Gang

Gelegentlich bricht sie bei mir aus: die Idiosynkrasie, ausgelöst durch sozialmediales War-Alles-besser-früher-Getöse, das jeden Frankfurter Stadtteil immer mal wieder trifft, die westliche Vorstadt aber meist besonders heftig. Ich verschreibe Computer und Smartphone ein künstliches Koma und begebe mich auf den Nidda-Gang: Mit der S-Bahn nach Rödelheim und von dort zu Fuß nach Höchst mit dem Buch Schluckebier und andere Erzählungen von Georg K. Glaser im Gepäck.

Bei herrlichem Sonnenschein ist diese kleine Wanderung entlang des Maines kleiner Schwester wie ein Mini-Urlaub; vorbei an den Sossenheimer Streuobstwiesen und am Niedwald ist mein erstes Ziel das renaturierte Höchster Wehr. Wenn ich mich nach einer Weile vom Rauschen und Springen des Wassers und der Betrachtung der Reiher und anderer Vögel losreißen kann, blättere ich im „Schluckebier“.

In der Erzählung Die Nummer Eins der „Rotfabrik“ laufen sie virtuell gerade auf dem Nidda-Damm an mir vorbei. Die Protagonisten sind auf dem Weg in die Farbwerke der 30er/40er Jahre. Sie wollen in diesem „Mordor“, wo es Schutzstaffeln statt Arbeitsschutz gibt, ihre aufrührerischen Flugblätter verteilen. Mehr als eine Erzählung schaffe ich nicht. Nach der Lesepause sind die ersten Schritte wie bleiern.

Schon flotteren Schrittes überquere das Geisenbrückchen und drehe eine kleine Runde durch die Höchster Altstadtgässchen. Nach einem kurzen Blick auf Glasers Denkende Hand am Haus Bolongarostraße 161 drehe ich auf die Justinuskirche zu. Dort im Garten und im alten Stadtwehrturm hinter der Kirche hat die Stiftergemeinschaft
eine Ausstellung anrangiert, die Faksimiles von Aquarellen und Stichen von Maria Sybilla Merian mit ihren wachsenden Pendants im Justinusgarten zusammenbringt.

Nach der Betrachtung der mit Merians Pflanzen und Insekten bemalten Tassen der Höchster Porzellanmanufaktur im Antoniterturm gelüstet es mich nach einem marokkanischen Pfefferminztee um die innere wie äußere Hitze zu vertreiben.

Mikael GB Horstmann

Erschienen in der Frankfurter Sonntagszeitung am 4. Juni 2017 in der Rubrik „Mein Kulturtip“

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