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Kategorie: Literarische Führungen

„Waben der Worte“

Das ist das Motto der diesjährigen Buchmesse, die am 18. Oktober ihre Pforten öffnet.

„Wie Bienen weit hinaus in die Welt fliegen, um mit nur einem Tropfen Nektar und einem Pollenkorn wieder nach Hause zurückzukehren, so haben auch verschiedene kulturelle Einflüsse die slowenische Sprache und Kultur geprägt. Entdecken Sie die daraus entstandenen „Waben der Worte“ auf der Frankfurter Buchmesse 2023.“

Gastland ist in diesem Jahr Slowenien.

Seit 1988 steht während der Buchmesse ein Gastland im Mittelpunkt.

Jeweils am letzten Tag der Buchmesse, diesmal am 22. Oktober, wird seit 1950 der Friedenpreis des deutschen Buchhandels verliehen. Mit den von ihm und seinen Preisträger*innen ausgelösten Diskussionen zählt er zu den bedeutendsten Kulturpreisen des Landes. Der erste Preisträger war Max Tau, ein Jahr später folgte Albert Schweitzer. Die Auszeichnung wird traditionell am Sonntag, dem letzten Tag der Buchmesse, in der Frankfurter Paulskirche verliehen. In diesem Jahr geht der Preis an den Schriftsteller Salman Rushdie – Ehre eines Unbeugsamen. Die Frankfurter Buchmesse hat eine mehr als 500-jährige Tradition und wurde nach dem zweiten Weltkrieg 1949 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels gegründet.

Entdecken Sie Frankfurt und seine Buchmesse und lassen sich von der Literatur begeistern. Buchen Sie gerne für Ihre Gruppe eine Literaturführung

oder eine öffentliche Literaturführung am

Freitag, den 20. Oktober um 10.30 Uhr an der Leonhardskirche, Alte Mainzer Gasse/ Buchgasse, Kosten 12 Euro pro Person

Samstag, den 21. Oktober um 10.30 Uhr an der Leonhardskirche, Alte Mainzer Gasse/ Buchgasse, Kosten 12 Euro pro Person

Translate.Transfer.Transform. Worte verbinden Welten

Das ist das Motto der diesjährigen Buchmesse, die am 19. Oktober ihre Pforten öffnet.

Die Frankfurter Buchmesse 2022 beleuchtet das Thema „Übersetzen“ in seiner ganzen Reichhaltigkeit. Ideen, Themen und Texte müssen immer wieder neu übersetzt werden: in andere Sprachen, in andere Medien, in andere Zusammenhänge, in neues Denken. Nur so ist ein echter Austausch über Filterblasen, Grenzen und Kulturen hinweg möglich.

Bücher, Kultur, Medien und Unterhaltung sind auf dem gesamten Messegelände zu erleben: Im Frankfurt Pavillon, dem Frankfurt Studio, beim BOOKFEST, im Congress Center, beim Kids Festival auf der neuen TikTok Bühne und darüber hinaus auch in der ganzen Stadt.

Seit 1988 steht während der Buchmesse ein Gastland im Mittelpunkt. Der Ehrengast 2022 ist Spanien. Das Land mit seiner reichen Kultur und einer Vielzahl regionaler Sprachen: Katalanisch, Galicisch und Baskisch, die jeweils eigene Literaturen haben. Das Motto Spaniens lautet: Sprühende Kreativität.

Jeweils am letzten Tag der Buchmesse, diesmal am 23. Oktober, wird seit 1950 der Friedenpreis des deutschen Buchhandels verliehen. Mit den von ihm und seinen Preisträger*innen ausgelösten Diskussionen zählt er zu den bedeutendsten Kulturpreisen des Landes. Der erste Preisträger war Max Tau, ein Jahr später folgte Albert Schweitzer.

Die Auszeichnung wird traditionell am Sonntag, dem letzten Tag der Buchmesse, in der Frankfurter Paulskirche verliehen. In diesem Jahr geht der Preis an den ukrainischen Schriftsteller und Musiker Serhij Zhadan.

Die Frankfurter Buchmesse hat eine mehr als 500-jährige Tradition und wurde nach dem zweiten Weltkrieg 1949 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels gegründet.

Entdecken Sie Frankfurt und seine Buchmesse und lassen sich von der Literatur begeistern. Buchen Sie gerne für Ihre Gruppe eine Literaturführung

oder eine öffentliche Literaturführung am

Samstag, den 22. Oktober um 11:00 Uhr an der Leonhardskirche, Alte Mainzer Gasse/ Buchgasse, Kosten: 12 Euro pro Person

Sonntag, den 23. Oktober um 11:00 Uhr an der Leonhardskirche, Alte Mainzer Gasse/ Buchgasse, Kosten: 12 Euro pro Person




Zum Weltfrauentag 8. März 2021 | Wer war Luce d´Eramo?

Oder, wie die Realität eine Gesinnung verändert – die Geschichte einer Europäerin

Luce Mangione wurde 1925 in Reims, Frankreich, als Tochter einer italienischen Familie geboren. Sie wuchs in einer in einer bürgerlichen Familie auf, deren politische Gesinnung dem italienischen Faschismus mehr als Nahe stand. So war Luces Vater war 1943 Staatssekretär der faschistischen Republica Sociale Italiana. Mit Beginn des zweiten Weltkriegs kehrte die Familie nach Italien zurück.

Im Februar 1944 meldete Luce sich freiwillig als Fremdarbeiterin für den Arbeitseinsatz im Deutschen Reich. Sie war davon überzeugt, dass nichts an den sich ausbreitenden Nachrichten über Gräueltaten im Deutschen Reich stimmte. Sie wurde in einem Betrieb der I.G. Farben in Frankfurt Höchst eingesetzt und hier sehr schnell von der Realität der Zwangsarbeit in deutschen Betrieben eingeholt. Hierüber geriet Ihre faschistische Überzeugung ins Schwanken.

Sie kämpfte zunächst für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen und sie nahm an Revolten und Streiks teil. Als Tochter einer angesehen Italienischen faschistischen Familie wurde sie deswegen nicht bestraft, sondern nach Italien zurückgeschickt. Dort angekommen führte Luce ihren Widerstand fort. Die SS deportierte sie schließlich in das Konzentrationslager nach Dachau. Ihr Widerstand ging auch hier weiter. Durch einen schweren Unfall, verursacht während einer Rettungsaktion in einem bombardierten Mietshaus in Mainz, war sie fortan von der Hüfte abwärts gelähmt.

Nach Kriegsende heirate sie den Philosophielehrer Pacifico d´Eramo und ihre Karriere als Autorin begann. Sie studiert Philosophie und Literaturwissenschaften, war in Kontakt mit bekannten Literaten, wie Giacomo Leopardi, Alberto Moravia und Ignazio Siloni. Mit ihrem Sohn Marco d´Eramo hielt sie sich Anfang der 60er Jahre für eine gewisse Zeit in Glashütten im Taunus bei der Ärztin auf, die sie 1945 in Mainz behandelt hatte und mit der sie seither befreundet war. Ihr Schicksal blieb eng mit Frankfurt verbunden.

1988 besuchte sie die Frankfurter Buchmesse und verunglückte mit ihrem Rollstuhl, was ihren Gesundheitszustand erheblich verschlechterte. Luce d`Eramo verstarb 2001 in Rom.

Lernen sie diese Frau bei einer Literarischen Führung, die wir während der Buchmesse 2021 in Höchst anbieten werden, kennen.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Um diesen zu planen, schauen Sie gerne auf unserer Seite www.Stadtfuehrerei.de oder auf Facebook

LiteraturFlaneur – Festival der Literatur-Spaziergänge

Der LiteraturFlaneur ist ein Festival mit literarischen Spaziergängen und Wanderungen in Frankfurt am Main. Das Festival findet vom 21. bis 30. August 2020 statt.

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Es geht wieder los. Wir gehen wieder los!

Frankfurt virenfrei entdecken im Mai 2020

Gästeführer im Home Office sind ein Widerspruch in sich. Deswegen freuen wir uns umso mehr, dass wir Sie nun wieder durch Frankfurt begleiten dürfen. Um den gebotenen Abstand einzuhalten und Ihnen ein ansteckungsfreies Vergnügen zu bereiten, bieten wir ab sofort audiounterstützte Touren mit max. 10 Teilnehmern an.

Für die Teilnahme benötigen Sie lediglich ein Mobiltelefon mit passendem Kopfhörer und mit ausreichendem Gesprächsguthaben, idealerweise eine Flatrate ins deutsche Festnetz. Eine App oder Datenvolumen sind nicht erforderlich.
Probieren Sie es aus.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.stadtfuehrerei.de/corona/

Wir freuen uns auf Sie. Los geht’s!
Ihr Stadtführerei-Team

Die Schriften auf dem Haus Zu den drei Römern

Das Haus Zu den drei Römern mit der Adresse Markt 40 in der Neuen Altstadt von Frankfurt am Main ist geschaffen worden vom Architektenduo Jordi und Keller. Es ist eine Neuschöpfung, die mit der Architekturgeschichte von Frankfurt spielt. Zudem sind auch einige charmante Geschichtchen eingebaut. Das Haus hat ein Hausmotto („Heraus mit den Tröpfgen“) und Reimsprüche, die über den Auskragungen umlaufend in den Sandstein gemeißelt sind. Woher diese Sprüche stammen, ist eine gelegentlich gestellte Frage.

Georg Wilhelm Pfeiffer, Der Mann aus dem Römer

http://gutenberg.spiegel.de/buch/-9182/21

Die Inschriften stammen vom Haus „Kleiner Römer“. (auch „Kleiner Flößer“: südliches Ender der Rapunzelgasse, an der Flößergasse, am Römerberg und Fünffingerplätzchen gelegen). Es wurde 1934 im Erdgeschoss zu einer Bedürfnisanstalt für die Besucher der Römerberg-Festspiele umgebaut. [siehe auch F. Lübbecke, Das Altstadt-Modell der Gebr. Treuner].

Georg Wilhelm Pfeiffer, Der Mann aus dem Römer überliefert uns in seiner Novelle „Der Mann aus dem Römer“ diese Texte auf der Fassade des kleinen Römers und er gibt uns seine Vorstellung zum Besten, warum diese Inschriften entstanden sind. Sie werden bei der Hauseinweihung des „Kleinen Römers“ die Inschriften freigelegt:

„Über der Eingangstür im Schlußsteine des Bogens zeigte sich nun auf einem Wappenschilde ein Römerglas, oben darüber ein Band mit der Inschrift: Zum kleinen Römer, und darunter die Jahreszahl 1720 sowie die Buchstaben P. I. R., unter dem Schild selbst aber ein zweites Spruchband mit der Inschrift: Heraus mit dem Tröpfchen. (…)

Dieser näherte sich jetzt in gravitätischem Schritte den Eckpfeilern seines Hauses, wohin ihm die Eingeladenen ebenfalls folgten. Hier zeigte er auf zwei in gedachten Pfeilern eingesetzte durch Steinhauerarbeit ausgezierte Tafeln mit Inschriften.
Neugierig reckten alle die Hälse. Da gebot Reinhart Ruhe und als diese eingetreten war, richtete er stolz den Kopf zu der einen Inschrift empor und las:
»Dorn und Disteln stechen sehr.
Falsche Zungen noch viel mehr.
Doch wil ich lieber durch Distel und Dorn baden,
Als mit falschen Zungen sein beladen.«

Darauf zu dem anderen Eckpfeiler tretend, trug er auch hier die in Stein gehauene Schrift vor:
»Wann der Neid brend wie das Feuer,
So wer das Holz nicht halb so teuer,
Weren der Neider noch so vil,
So geschieht doch, was Gott haben wil.«“

In den Anmerkungen steht noch folgendes:

„Die Inschrift über der Haustür lautet:

ZVM KLEINEN RÖMER
1720
P I R
HERAVS MIT DEM DRÖPFGEN

An der Südwestecke:

DORN || VND DISTEL STECHEN || SEHR FALSCHE ZVNEN NOCH || VIEL MEHR DOCH WILL ICH LIEBER || DVRCH DISTELN VND DORNEN BADEN || ALS MIT FALSCHEN ZVNGEN || SEIN BELADEN

An der Südostecke:

WAN DER || NEID BREND WIE DAS || FEVER SO WER DAS HOLTZ || NICHT HALB SO TEVER VND || WEREN DER NEIDER NOCH || SO VIL SO GESCHICHT || DOCH WAS GOTT || HABEN || WILL“

Ursprünge

Pfeiffer hat vermutlich die Reime nicht erfunden, sondern die Schriften auf dem Haus „Kleiner Römer“ gelesen und sich eine Geschichte ihrer Entstehung ausgedacht. Diese ist dann 1860 erschienen. Woher stammen also die Worte auf dem Haus? Es gibt ein Volkslied im dritten Band „Des Knaben Wunderhorn“, gesammelt von Clemens von Brentano und Achim von Armin, in dem ein Teil der Reime und das Liebesmotiv in Pfeiffers Novelle bereits anklingen:

Heimlicher Liebe Pein.

Mein Schatz der iſt auf die Wanderſchaft hin,
Ich weiß aber nicht, was ich ſo traurig bin,
Vielleicht iſt er todt, und liegt in guter Ruh,
Drum bring ich meine Zeit ſo traurig zu.

Als ich mit meim Schatz in die Kirch wollte gehn,
Viel falſche falſche Zungen unter der Thuͤre ſtehn,
Die eine redt dies, die andre redt das,
Das macht mir gar oft die Auͤgelein naß.

Die Diſtel und die Dornen, die ſtechen alſo ſehr,
Die falſchen falſchen Zungen aber noch viel mehr,
Kein Feuer auf Erden auch brennet alſo heiß,
Als heimliche Liebe, die Niemand nicht weiß.

Ach herzlieber Schatz, ich bitte dich noch eins,
Du wolleſt auch bei meiner Begraͤbniß, ſeyn,
Bei meiner Begraͤbniß, bis ins kuͤhle Grab,
Dieweil ich dich ſo treulich geliebet hab.

Ach Gott! was hat mein Vater und Mutter gethan,
Sie haben mich gezwungen zu einem ehrlichen Mann,
Zu einem ehrlichen Mann, den ich nicht geliebt,
Das macht mir ja mein Herz ſo betruͤbt.

Der gesamte Reim (ein altes deutsches Sprichwort) ist aber u.a. bereits im 1684 von Johann Balthasar Schupp herausgegeben Buch „Lehrreiche Schrifften, Deren sich Beydes Geist- als Weltliche, weß Standes und Alters sie auch sind, nützlich gebrauchen können“ abgedruckt:

„Eben ein solches Feuer richtet eine verlogene Zunge an. Jener alte Teutsche sagte: Dorn und Distel stechen sehr / falsche Zungen noch viel mehr / noch wollt ich lieber unter Dorn und Distel baden / als mit falschen Zungen.

Der Anfang des zweiten Reims scheint ebenfalls ein altes Sprichwort zu sein. Es taucht bereits in einem 1666 in Frankfurt gedruckten Buch auf, im „Conciones miscellaneae d. i. unterschiedliche Predigten von allerhand Materien…“ von M. Hartmanno Creido (der Eingebildete?):

Wann Neid brent wie Feuer / So wär das Holtz nicht so theuer.

Auch in der 1790 erschienen Schrift „Chronic von Berlin oder Berlinische Merkwürdigkeiten, siebtes Bändchen“ ist eine Fortsetzungsgeschichte in Dialogform abgedruckt in der dieser Text vorkommt:

Wenn der Neid brennt wie das Feuer, so wär das Holz nicht halb so theuer. Dieses Verschen habe ich auf einer irdenen Schüssel gelesen und es sehr bewährt gefunden.“

Die abgedruckte Geschichte heißt übrigens „Bewährtes Mittel eine reiche Frau zu bekommen“.

Ein letztes: Der letzte Teil scheint schon im alten Griechenland bekannt gewesen zu sein:

Wenn Gott giebt, dann hilfft kein Neyd; wenn Gott nicht giebt, hilfft keine Arbeit. Wären der Neyder noch so viel, geschieht doch, was Gott haben wil.

Also weder Pfeiffer noch Brentano, sondern der Volksmund ist der Urheber – mit ein bisschen Spicken bei den alten Griechen.

Neugierig geworden? Mehr zum Thema Literatur und DomRömer können Sie hören und sehen auf einem literarischen Spaziergang durch die Neue Altstadt:

Weltgästeführertag 2018

Es ist mal wieder so weit, wie jedes Jahr im Februar: der Weltgästeführertag naht und in diesem Jahr ist unser Mikael GB Horstmann wieder einmal im Programm der Frankfurter Gästeführer mit dabei. Dieses Jahr ist es die Premiere einer neue Literatur-Führung in Frankfurt-Höchst, die ab März in das Angebot der Frankfurter Stadtführerei aufgenommen wird.

Das ganze Programm finden Sie hier zusammengefasst (mit einem Klick auf das Bild können Sie das Programm als PDF downloaden):

 

Vom Nidda-Gang

Gelegentlich bricht sie bei mir aus: die Idiosynkrasie, ausgelöst durch sozialmediales War-Alles-besser-früher-Getöse, das jeden Frankfurter Stadtteil immer mal wieder trifft, die westliche Vorstadt aber meist besonders heftig. Ich verschreibe Computer und Smartphone ein künstliches Koma und begebe mich auf den Nidda-Gang: Mit der S-Bahn nach Rödelheim und von dort zu Fuß nach Höchst mit dem Buch Schluckebier und andere Erzählungen von Georg K. Glaser im Gepäck.

Bei herrlichem Sonnenschein ist diese kleine Wanderung entlang des Maines kleiner Schwester wie ein Mini-Urlaub; vorbei an den Sossenheimer Streuobstwiesen und am Niedwald ist mein erstes Ziel das renaturierte Höchster Wehr. Wenn ich mich nach einer Weile vom Rauschen und Springen des Wassers und der Betrachtung der Reiher und anderer Vögel losreißen kann, blättere ich im „Schluckebier“.

In der Erzählung Die Nummer Eins der „Rotfabrik“ laufen sie virtuell gerade auf dem Nidda-Damm an mir vorbei. Die Protagonisten sind auf dem Weg in die Farbwerke der 30er/40er Jahre. Sie wollen in diesem „Mordor“, wo es Schutzstaffeln statt Arbeitsschutz gibt, ihre aufrührerischen Flugblätter verteilen. Mehr als eine Erzählung schaffe ich nicht. Nach der Lesepause sind die ersten Schritte wie bleiern.

Schon flotteren Schrittes überquere das Geisenbrückchen und drehe eine kleine Runde durch die Höchster Altstadtgässchen. Nach einem kurzen Blick auf Glasers Denkende Hand am Haus Bolongarostraße 161 drehe ich auf die Justinuskirche zu. Dort im Garten und im alten Stadtwehrturm hinter der Kirche hat die Stiftergemeinschaft
eine Ausstellung anrangiert, die Faksimiles von Aquarellen und Stichen von Maria Sybilla Merian mit ihren wachsenden Pendants im Justinusgarten zusammenbringt.

Nach der Betrachtung der mit Merians Pflanzen und Insekten bemalten Tassen der Höchster Porzellanmanufaktur im Antoniterturm gelüstet es mich nach einem marokkanischen Pfefferminztee um die innere wie äußere Hitze zu vertreiben.

Mikael GB Horstmann

Erschienen in der Frankfurter Sonntagszeitung am 4. Juni 2017 in der Rubrik „Mein Kulturtip“