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Schein und Sein

Will das Glück nach seinem Sinn
Dir was Gutes schenken,
Sage Dank und nimm es hin
Ohne viel Bedenken.

Jede Gabe sei begrüßt,
Doch vor allen Dingen:
Das, worum du dich bemühst,
Möge dir gelingen.

 

Wilhelm Busch (1832 – 1908), deutscher Zeichner, Maler und Schriftsteller

Quelle: Busch, W., Gedichte. Schein und Sein, 1909

Das Team der Frankfurter Stadtführerei sagt Danke und wünscht allen ein gutes und friedvolles neues Jahr!

„Waben der Worte“

Das ist das Motto der diesjährigen Buchmesse, die am 18. Oktober ihre Pforten öffnet.

„Wie Bienen weit hinaus in die Welt fliegen, um mit nur einem Tropfen Nektar und einem Pollenkorn wieder nach Hause zurückzukehren, so haben auch verschiedene kulturelle Einflüsse die slowenische Sprache und Kultur geprägt. Entdecken Sie die daraus entstandenen „Waben der Worte“ auf der Frankfurter Buchmesse 2023.“

Gastland ist in diesem Jahr Slowenien.

Seit 1988 steht während der Buchmesse ein Gastland im Mittelpunkt.

Jeweils am letzten Tag der Buchmesse, diesmal am 22. Oktober, wird seit 1950 der Friedenpreis des deutschen Buchhandels verliehen. Mit den von ihm und seinen Preisträger*innen ausgelösten Diskussionen zählt er zu den bedeutendsten Kulturpreisen des Landes. Der erste Preisträger war Max Tau, ein Jahr später folgte Albert Schweitzer. Die Auszeichnung wird traditionell am Sonntag, dem letzten Tag der Buchmesse, in der Frankfurter Paulskirche verliehen. In diesem Jahr geht der Preis an den Schriftsteller Salman Rushdie – Ehre eines Unbeugsamen. Die Frankfurter Buchmesse hat eine mehr als 500-jährige Tradition und wurde nach dem zweiten Weltkrieg 1949 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels gegründet.

Entdecken Sie Frankfurt und seine Buchmesse und lassen sich von der Literatur begeistern. Buchen Sie gerne für Ihre Gruppe eine Literaturführung

oder eine öffentliche Literaturführung am

Freitag, den 20. Oktober um 10.30 Uhr an der Leonhardskirche, Alte Mainzer Gasse/ Buchgasse, Kosten 12 Euro pro Person

Samstag, den 21. Oktober um 10.30 Uhr an der Leonhardskirche, Alte Mainzer Gasse/ Buchgasse, Kosten 12 Euro pro Person

Wenn Frankfurt zu Paris wird

Ganz Frankfurt? Keineswegs. Es geht um den Stadtteil Heddernheim. Und genau hier wohnt ein ebenso lebenslustiges Völkchen wie in der französischen Hauptstadt. Da Heddernheim nicht annähernd so groß ist wie Paris, wird es konsequenterweise als „Klaa Paris“ bezeichnet. Und das bereits seit dem 19. Jahrhundert. Unter der Besatzung Preußens zog es die Frankfurter zum Feiern in das ehemalige Mainzer Viertel. Mit der Parole „Wenn ihr mal richtig feiern wollt, dann geht nach Heddernheim. Hier ist die Luft freier, die Leute leichtherziger, fröhlicher, hier ist es wie in Paris“, war Klaa Paris geboren.

Die dort entstandene Klaa Pariser Fastnacht hatten zwei Handwerksburschen zu verantworten. Die Einweihung eines neuen öffentlichen Brunnens, der Gemaa-Bumb (Gemeinde-Pumpe), am Fastnachtsdienstag feierte die Gemeinde mit dem ersten Fastnachtszug. Diesen Brauch hatten die beiden ein Jahr zuvor in Mainz erlebt und brachten ihn in ihr Heimatdorf mit. Noch heute ist die Gemaa-Bumb das Symbol der Heddernheimer Fastnacht und der Umzug in Klaa Paris ist das absolute Highlight der Fastnacht in Frankfurt.

In der Mainmetropole findet der größte Fastnachtzug Hessens statt. Frankfurt wäre nicht Frankfurt, wenn aus dem Karren nur Süßigkeiten geworfen würden. Wer Glück hat, ergattert auch Grüne Soße und eingeschweißte Rippchen. Hier wie auch andernorts zählt der Verzehr von Kreppel zur Tradition an Fastnacht. Das unterscheidet uns wiederum vom Paris, denn dort gibt es Crepes zum Mardi-Gras (dem fetten Dienstag). Es darf spekuliert werden, ob sich die Bezeichnung nicht doch zufällig sehr ähnelt.

Hier ein paar Tipps für die närrische Zeit: Fastnacht feiern in Frankfurt – Frankfurt-Tipp

Wer die goldene Kugel zieht, wird Bürgermeister

Klingt skurril, war aber tatsächlich in Frankfurt bis 1866 der Brauch für die Bestimmung des Bürgermeisters. Am 31. Dezember jedes Jahres wählte der Rat aus seinem Kreis die beiden neuen Stadtoberhäupter: Der ältere und der jüngere Bürgermeister amtierten gemeinsam für ein Jahr. Damit hatten wir am letzten Tag des Jahres vier Bürgermeister. Wer Glück hatte, wurde Bürgermeister, denn die neuen Würdenträger wurden traditionell durch „Kugelung“ bestimmt. Jeder der drei Kandidaten musste eine Kugel ziehen, und wer die goldene vor zwei silbernen erwischte, hatte das Amt gewonnen. Vielleicht ein kleiner Tipp für die Bürgermeisterwahl 2023?

Hier ein paar weitere Silvesterbräuche unserer Stadt: https://frankfurt.de/frankfurt-entdecken-und-erleben/winter-special/silvesterbrauchtum

Wir sind gespannt auf das nächste Jahr und danken unseren zahlreichen Gästen, denen wir in diesem Jahr unsere Stadt zeigen durften, Geschichten erzählen, über Bräuche und Kuriositäten berichten konnten oder mit denen wir einfach durch die Stadt flaniert sind.

Das Team der Stadtführerei wünscht Ihnen allen ein gutes neues Jahr.

Weihnachtshighlight Klangspaziergang

Nur viermal im Jahr feiert Frankfurt ein Open-Air-Konzert der besonderen Art: Das Frankfurter Stadtgeläut.

Am Heiligabend um 17.00 Uhr ist es wieder soweit: Immer den Ohren nach können Frankfurter und Besucher diesen besonderen Klang erwandern. Von der Bürgerglocke der Paulskirche über die Wahrheitsglocke der Katharinenkirche, die Josefsglocke der Liebfrauenkirche, die Frohe Botschaftsglocke der Peterskirche und die Heiliggeistglocke der Dominikanerklosterkirche.

In den gemeinsamen Chor fügen sich dann die Leonhardskirche, die Karmeliterklosterkirche, die Alte Nikolaikirche am Römerberg und die „dribbdebach“ gelegene Dreikönigskirche ein. Das große Finale stimmt das Geläut der „Gloriosa“ im Kaiserdom an. Sie ist mit ihren fast 12.000 Kilogramm die zweitgrößte Glocke Deutschlands.

Insgesamt 50 Glocken der 10 Innenstadtkirchen sind seit 1954 miteinander abgestimmt – ein harmonisches Miteinander, das ein einzigartiges Klangerlebnis schafft.

1347 fand zu Ehren des verstorbenes Kaisers Ludwig der Bayer bereits das erste überlieferte Gesamtgeläut statt. Bei Kaiserwahlen gehörte das Stadtgeläute zum traditionellen Eröffnungszeremoniell.

Seit 1865 besteht nun das Brauchtum des Stadtgeläuts, das zu den Hochfesten des Kirchenjahres mit einem 30-minütigen Konzert stattfindet:

Am ersten Advent um 16:30 Uhr

Am Heiligabend um 17:00 Uhr

Am Karsamstag um 16:30 Uhr

Am Pfingstsamstag um 16:30 Uhr

In der Neujahrsnacht gibt es dann einen Zusatzkonzert, jedoch nur eine Viertelstunde.

Der Weihnachtsmarkt ist eröffnet

In Frankfurt weihnachtet es wieder: Pünktlich um 17.05 Uhr wurde heute der Frankfurter Weihnachtsmarkt eröffnet.

Besucher können die Atmosphäre montags bis samstags von 10 bis 21 Uhr und sonntags von 11 bis 21 Uhr genießen.

Lange Zeit war der Christkindchesmarkt eine reine Frankfurter Angelegenheit. Fremde wurden als Händler nicht zugelassen. Dadurch bekam der Markt in seiner Entwicklung ein typisch Frankfurter Gepräge.
Im Mittelpunkt steht der Weihnachtsbaum. In diesem Jahr heißt er „Manni“ von Manfred ( Mann des Friedens). Die Fichte ist circa 70 Jahre alt, 25 Meter hoch und etwa 6,4 Tonnen schwer.
Lassen Sie sich begeistern von Frankfurter Spezialitäten:
Brenten, Bethmännchen und Quetschemännchen (inzwischen auch -weibchen) blicken als typisch frankfurterische Backwaren auf eine jahrhundertealte Tradition zurück.

Willkommen in Frankfurt.

Übrigens: Der Tannenbaum war bislang nur ein einziges Mal tatsächlich eine Tanne und in allen anderen Jahren eine Fichte.

Das Städel – eine Perle des Museumsufers

Seit 1988 feiert die Stadt Frankfurt am letzten Wochenende im August ihre Museen am Museumsufer.

Die Besucher*innen erwarten außergewöhnliche Programmangebote der Frankfurter Museen, dazu zahlreichen Bühnenproduktionen und Inszenierungen, sowie kunterbunte Gastronomie. Das Museumsuferfest ist eines der größten europäischen Kulturfestivals.

Im Mittelpunkt stehen die zahlreichen Museen der Stadt. Am südlichen Museumsufer, Sachenhäuser-Seite steht eines der ältesten museale Ausstellungshäuser der Stadt Frankfurt – Das Städel

Der Frankfurter Bankier und Gewürzhändler Johann Friedrich Städel (1728–1816) vermachte ein Jahr vor seinem Tod der nach ihm benannten Stiftung sein zentral gelegenes Haus am Rossmarkt, seine Kunst- und Büchersammlung und sowie sein gesamtes Vermögen. Per Testament legte er fest, das „Städelsche Kunstinstitut“ stehe fortan den Frankfurter Bürgern als Museum und Kunstschule – der heutigen Städelschule – offen. Und für sein Institut wollte er – in aller persönlichen Bescheidenheit – das Beste: Denn „Mäßiges“ aus seiner ca. 500 Gemälde umfassenden Sammlung solle zugunsten von „Besserem“ verkauft werden. Johann Friedrich Städel vermerkte 1815 in seinem Testament:

[…] daß dieses von mir gestiftete Städelsche Kunstinstitut der hiesigen Stadt zu einer wahren Zierde gereichen und zugleich deren Bürgerschaft nützlich werden möge.“

(aus der Startseite des Städelmuseum)

Zunächst wurde die Sammlung 1833 in einem umgebauten Gebäude in der Neuen Mainzer Straße ausgestellt, bis sie schließlich 1878 in das neu errichtete Gebäude am Sachenhäuser Ufer umsiedelte.

Die Geschichte des Städels und die angegliederte Kunstschule ist mit großen Namen verbunden. So sind nicht nur Werke großer namhafter Maler*innen ausgestellt, auch wirkten bekannte Künstler als Lehrende, wie Max Beckmann, Gustave Coubert, Gerhard Richter, Jörg Immenhof und Tobias Rehberger. Namhafte Absolvent*innen wie Johann Schierholz, Hans Traxler, Anne Imhof, Hassan Kahn und Filippa Petterson besuchten die Kunstschule.

Seit 2020 leitet zum ersten Mal in der Geschichte mit Yasmil Raymond, eine Frau die Städelschule.

Aktuell sind im Städel die Ausstellungen „Stories of Conflict“ von Andreas Mühe und „Frei schaffend“ der Malerin Ottilie W. Roederstein zu sehen.

Frankfurt und seine Traditionen – Das 6 1/2-Jahrhundert alte Karlsamt im Frankfurter Dom

Am Sonntag, den 30.01.2021 wird im Bartholomäusdom zu Frankfurt das Karlsamt gefeiert. Diese Tradition reicht bis ins frühe 14. Jahrhundert zurück zum jährlichen Gedenken an den Gründervater Europas, den Patron der Stadt und auch des Domes, Karl den Großen, der am 28. Januar starb.

Das Hochamt, das ihm zu Ehren abgehalten wird folgt Traditionsgemäß einem Protokoll:

Eine Viertelstunde vor dem Hochamt intoniert die Karolus- oder auch Osiannaglocke die Zeremonie. Sie ist mit 4.630 Kg und fast 2 Metern Höhe die zweitgrößte Glocke des Domes, an deren Flanken zwei Reliefs zu sehen sind. Auf der einen Seite eine Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes und auf der anderen Kaiser Karl der Große im Ornat und mit Insignien.

Wenn die Glocke Punkt 18 Uhr verstummt, leuchten Kerzen feierlich den Würdenträgern und den Vertretern der fünf Orden (Grabes- und Malteserorden, Johanniter, Deutschordensherren, Lazarus Brüder und die Schleiertragenden Ordensfrauen) den Weg durch den Mittelgang zum Altar.

Mittelalterliche Gesänge und die Karlssequenz, die aus der Mitte des letzten Viertels des 12. Jahrhunderts stammt, sowie die Christus und Karlslaudes begleiten die „geschmackvolle Nachahmung des Altertums“, wie Goethe 1764 bemerkte.

Doch diese Tradition ist weit mehr. Nicht nur zählt sie zu einer der ältesten, sie schaut auch in die Zukunft. In jedem Jahr ist ein Gastprediger als Hauptzelebrant eingeladen. Die europäische Idee und der Zusammenhalt spielen dabei eine große Rolle. In diesem Jahr, in dem auch das Karlsamt zu Frankfurt von seiner Tradition abweichen muss, wird Dr. Gerhard Feige, Bischof von Magdeburg, erwartet.

Da aus Gründen der Pandemie der Dom nicht wie gewohnt besucht werden darf, wird das Hochamt live über Youtube übertragen.

https://www.dom-frankfurt.de/aktuelles/meldungen/eine-messe-die-ihresgleichen-sucht-so-wird-das-karlsamt-corona-zeiten

Wäldchestag 2020

Dieses Jahr ist vieles #annerster als wie sonst. Einst bleibt, unser Büro ist heute (2. Juni 2020) ab 12 Uhr nicht zu erreichen: Wäldchestag!

Das Foto zeigt die übrigens die Familie unseres Kollegen Mikael GB Horstmann. Der Junge mit der Termoskanne ist seinGroßvater, der Erste in der Familie, der in Frankfurt geboren wurde. Die beiden in der Bildmitte sind die Urgroßeltern, die aus dem Fuldarer Land (er) und aus Lübeck (sie) ihren Weg nach Frankfurt gefunden haben. Das Foto wurde vermutlich bei einem Picknick im Nieder Wald in Frankfurt-Nied aufgenommen, was der nächste Wald vom Frankfurter-Gallus aus gesehen ist.